Diese Fragen stellten sich 12 Anwohnerinnen und Anwohner und die Umweltverbände Pro Natura, WWF und VCS, nachdem bekannt wurde, dass auch die nächsten Jahre Rennen stattfinden sollen. Sie fordern endlich ein rechtsstaatlich korrektes Vorgehen des Kantons und haben deshalb einen Juristen beauftragt, ihren Mitwirkungsrechten Gehör zu verschaffen.
Gemäss Bundesgericht ist eine auch provisorische Baubewilligung ausserhalb des Baugebietes nur denkbar, wenn das Amt für Raumentwicklung aufgrund des eidgenössischen Raumplanungsgesetzes zustimmen kann und sie muss im Amtsblatt ausgeschrieben werden. Durch Rennen anfangs August mitten in der Vegetationsperiode wird der landwirtschaftlichen Fruchtfolgefläche (Kategorie A) im Gebiet des Parcours die Produktion in der Hälfte der Zeit entzogen und eine Fruchtfolge ist gar nicht möglich.
Das Gelände zwischen Zuckerfabrik und Niederwil ist für Motocrossrennen ungeeignet: In nächster Nähe zur Rennstrecke sind Wohngebiete, die durch Lärm und Abgase extrem belastet werden nebst Autobahn, Zug- und Flugverkehr sowie der Zuckerfabrik. Am 12. August 2017 war der Motorenlärm von 6.30 Uhr bis nach 23 Uhr kilometerweit zu hören. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wurden bei der Schlussbesprechung im September nicht einmal angehört.
Diesen Spätsommer haben zwei tödliche Unfälle von Thurgauer Motocrossfahrern bei Rennen sowie der Unfall von Zuschauern, darunter ein 6-jähriges Kind gezeigt, wie gefährlich und wie ungeeignet für zuschauende Kinder Motocrossrennen sind. Zudem sei die Frage erlaubt, ob es richtig ist, durch zusätzliche Motorsportanlässe die Klimaerwärmung noch mehr anzuheizen, damit bewohnte Inseln im Meer noch schneller überschwemmt werden und die Gletscher noch rascher dahinschmelzen.
für die Anwohnerinnen und Anwohner:
Alexander Kutter, Gemeinde Gachnang, Langäcker 58 Frauenfeld
für die Umweltverbände:
Peter Wildberger, Präsident VCS Sektion Thurgau, Schmidgasse 29, Frauenfeld